Erklärung von United We Stand zu der Polizeimaßnahme am Mittwoch den 25.10.2017

Während des G20-Prozesses gegen Alessandro am 25.10.2017 wurden Unterstützer*innen Ziel eines unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes. Ungefähr 40 Polizeikräfte der Bereitschaftspolizei Hamburg stürmten das gegenüber vom Gericht liegende Café, wo die betroffenen Unterstützer*innen gerade frühstückten. Ohne Begründung führten sie eine Erkennungsdienstliche Behandlung an den insgesamt 13 Unterstützer*innen durch. Die Polizist*innen sammelten von allen Fotos und Personenbeschreibungen, auch gegen den eindeutigen Widerspruch aller Personen und obwohl zwei Personen sogar minderjährig waren. Den Unterstützer*innen wurde untersagt eine juristische Unterstützung herbeizuholen und sie wurden 1,5 Stunden lang in einem Hinterzimmer des Cafés festgehalten. Nach dieser herabwürdigen Kontrolle wurde der Polizeieinsatz beendet. Durch die Polizeiliche Maßnahme wurden die Betroffenen nicht nur vollkommen ohne Grundlage, in ihrer Freiheit eingeschränkt, sie wurden darüber hinaus ihres Rechts beraubt einem öffentlichen Verfahren beizuwohnen. Dies ist durchweg als rechtswidrig einzustufen.

Politisch bewerten wir den Polizeieinsatz als einen beabsichtigten Einschüchterungsversuch gegen alle Unterstützer*innen der Angeklagten während der G20-Prozesse. Es soll den Supporter*innen offenbar Angst gemacht werden, selbst ins Visier der Ermittlungen zu geraten. Der Polizeieinsatz reiht sich in die Reihe von repressiven Maßnahmen der Polizei im Kontext des G20-Gipfels ein. Unterstützer*innen werden von der Exekutive unter Generalverdacht gestellt, potentielle Straftäter*innen zu sein und so auch behandelt. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob die Polizei versucht aus den gewonnenen Informationen weitere, offensichtlich politische Verfahren gegen kritische Mitmenschen zu konstruieren.

Wir sind solidarisch mit allen Betroffenen und lassen uns nicht Einschüchtern!

Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!

Solidarität mit allen politischen Gefangenen!

United we Stand!

PolizeiMaßnahme gegen Jugend gegen G20 – Aktivist*innen!

Diesen Mittwoch stürmte eine Einheit der Bereitschaftspolizei das Frühstückscafé, in dem mehrere Supporter*Innen der gerade stattfindenden G20-Prozesse frühstückten! Ohne Vorwand führte die Polizei eine 1,5h stündige Maßnahme inklusive Personalienkontrolle und Abfotografierung durch.
Einige dieser Aktivist*innen waren bei Jugend gegen G20 aktiv.
Wir wehren uns gegen diesen offensichtlichen Einschüchterungsversuch und werden weiterhin die G20-Prozesse kritisch verfolgen und solidarisch mit den Angeklagten sein! #Solidarity
Mehr Infos folgen bald

Gerechtigkeit für Santiago Maldonado – Schluss mit staatlicher Repression!

Seit Januar 2015 wird der Widerstand der indigenen Bevölkerung der Mapuche aus Cusharem von der argentinischen Regierung immer stärker kriminalisiert und schrecklicher Repression ausgesetzt. Der Großgrundbesitzer Benneton reklamiert die Ländereien der Mapuche als seinen Besitz und arbeitet mit der Regierung zusammen um die Bevölkerung mit Gewalt zu vertreiben.

Die Mapuche sind ein indigenes Volk Südamerikas, die in Gebieten der Staaten Argentinien und Chile leben. Mit der Expansion der Landwirtschaft und der Ansiedlung von Großkonzernen bzw. Großgrundbesitzer*innen werden sie repressiv von ihren eigenen Ländereien vertrieben und ihr Widerstand durch den Staat kriminalisiert.

Am 1. August führte die „Gendamería“ (argentinische Polizei) eine brutale Operation gegen die Widerständigen durch. Es wurden Häuser zerstört, Werkzeuge und Essen mitgenommen und unter anderem auch geschossen. Bei diesen Auseinandersetzungen wurde der Jugendliche Santiago Maldonado aus der Provinz Buenos Aires von der Polizei festgenommen. Seine Festnahme war für lange Zeit der letzte Zeitpunkt an dem er gesehen worden war. Seitdem galt er als verschwunden.

Die argentinische Polizei und der Staat stritten seitdem ab, dass Santiago in ihrer Gewalt ist oder war. Obwohl schon zehn Tage nach Santiagos Verschwinden Haare und Stoffreste, die ihm zugeordnet werden konnten, in einem Auto der Gendamería gefunden wurden waren.
Seit dem Verschwinden von Santiago gibt es überall in Argentinien und in anderen Teilen der Welt Proteste für Santiago und alle anderen Verschwundenen. Auch diese werden mit starker Repression durch die Polizei kriminalisiert.

Nun wurde vor ca. einer Woche der Körper eines toten Mannes im Fluss „El Chubut“ (Argentinien) gefunden. Diesen Sonntag wurde veröffentlicht, dass dies der Leichnam von dem jungen Aktivisten Santiago Maldonado ist.
Die Obduktion weist keine schwerwiegenden äußerlichen Einwirkungen nach. Santiago Maldonado hatte jedoch ein Kindheitstrauma vor Wasser und konnte nicht schwimmen, er wäre also niemals freiwillig ins Wasser gesprungen.

Es ist offensichtlich, dass Santiago Maldonado durch den Repressionsapparat verschwunden und in Folge dessen ums Leben gekommen bzw. umgebracht worden ist. Auch wenn die Polizei das bis heute abstreitet.

Wir fordern Gerechtigkeit für Santiago Maldonado!
Schluss mit staatlicher Repression um kapitalistische Interessen durchzusetzen!
Solidariät mit der Bevölkerung der Mapuche!
Nie wieder staatlicher Terrorismus!

 

Gastbeitrag: Jugend gegen G20 – Das war’s!

 

Als wir das erste Mal im Dezember 2016 zusammenkamen, ahnten wir nicht einmal was uns bevorsteht. Eigentlich wollten wir nur einmal unter Jugendlichen über G20 reden.
Wir wussten weder, dass wir schon im Februar mit 250 Leuten zusammen im Knust sitzen würden. Noch wussten wir, dass uns wenig später dutzende besetzte Häuser, linke Zentren, Gewerkschaften und Schulen zu ihnen einluden um über uns zu erzählen. Und was daraus geworden ist, davon träumten wir nicht einmal: Im Juli waren wir Tausende auf der Straße. Wir kämpften gemeinsam für mehr als nur bessere Klos in den Schulen, wir kämpften für eine bessere Welt.
Schüler*innen und Student*innen, Antifa Connections, Gewerkschaftler*innen, Pfadfinder*innen, Jugendliche die einfach nur ein Problem mit G20 hatten, … alle schlossen sich zusammen zu Jugend gegen G20. Wir waren viele, wir waren groß, wir waren bundesweit vernetzt. Und wir hatten einen klaren gemeinsamen Standpunkt. Ab Februar trafen wir uns zweimal im Monat beim Jugendrat. Hier verfolgten wir gemeinsam die Entwicklungen zum G20 Gipfel. Am Anfang kannten wir alle uns nicht einmal, doch schon nach ein Paar treffen wurden wir Freund*innen. Wir organisierten uns, verabredeten uns zu Treffen und planten was das Zeug hält. Der Bildungsstreik, die Aktionskonferenzen, das unglaublich viele Basteln, das Flyern vor Schulen, die unzähligen Mobiveranstaltungen, die Partys, unser Aktionstag, die tausenden beantworteten Mails, die inhaltlichen Diskussionen und Workshops, das Plakatieren – all das machte uns zur Jugend gegen G20.

Die Stimme der Jugend

Wir als Jugend arbeiteten nicht nur aus Spaß, oder weil wir alte Leute doof finden zusammen. Wir arbeiteten zusammen, weil wir gemeinsam betroffen sind, von dem was die G20 versuchen zu repräsentieren. Wir sind die, die unter bestimmten Folgen der Politik (wie Jugendarbeitslosigkeit, den Folgen des Klimawandels, und allgemein den Misständen die unserer politisches System hervorruft) auf eine besondere Art betroffen sind. Aber wir sind auch die, die sich trauen dem Etwas entgegenzustellen. Die, die sich nicht mit dem Existierenden zufrieden geben. Die, die für eine solidarische und gerechte Welt kämpfen. Frei von Konkurrenz, Leistungsdruck und Diskriminierung. Abseits vom Kapitalismus. Von allen Seiten wurde uns gesagt “Ihr seid noch so jung, naiv und so unerfahren” und “Wenn ihr erstmal Erwachsen seid, versteht ihr warum es nur so geht wie es gerade ist.”. Wir sind da anderer Meinung. Die Spielregeln gelten nur den Spieler*Innen, die sie akzeptieren. Sie zu verändern kann manchmal schwer sein, ist aber möglich – und auch dringend notwendig wenn wir uns unsere Welt mal ansehen.

Die Woche der Zukunft

Die #NoG20 Protestwoche begann für uns am Dienstag. Wir verabredeten uns zum letzten Jugendrat vorm G20 Gipfel. Höchste Zeit für letzte Absprachen, wann und wo wir uns für die Demos Treffen und um schonmal unsere angereisten Freund*innen zu begrüßen – Doch dann kam alles anders. Nachdem die Polizei die Durchführung beider Camps mit allen möglichen Mitteln versuchte zu verhindern, drehte sich auf einmal alles um unsere Versammlungsfreiheit. Auch wir als Jugend gegen G20 wollten Donnerstag anfangen zu campen. Wir entschlossen uns kurzerhand in das Volksparkcamp zu fahren und unseren Jugendrat aus Protest dort zu machen. Als wir nach einer nervigen Polizeikontrolle und 40 Minuten fahrt endlich dort angekommen sind, war uns eins klar: Yes we camp! Der gemeinsame politische Druck durch alle möglichen Aktionen und Solidaritätsbekundungen hatte gewirkt. Wenn wir es schafften mit 100 Leuten einfach so zum Camp zu fahren, dann schaffen es die anderen auch! Die Zeit der Vorbereitung, Mobilisierung und Empörung über irgendwelche Verbote war Vorbei. Am Ende entschied die Straße (oder im Falle des Camps: die Wiese).
Wir könnten jetzt weiter in der Protestwoche alle Aktionen chronologisch aus unserem Blickwinkel darstellen. Doch wir finden, dass es das in der letzten Zeit schon oft genug gab. Und ohnehin waren wir viel zu viele und viel zu verschieden, um hier alles vollständig darzustellen und zu bewerten. Für uns jedoch, hatten alle Aktionen etwas gemeinsam. Es war diese ominöse gemeinsame Klammer, über die so viel im Vorfeld gesprochen wurde. Und egal ob wir sie jetzt #HamburgCityStrike, #NoG20 oder anders nannten, sie war da. Man konnte die Hitze der Tage förmilich in der Luft spüren. Alle Menschen waren auf der Straße. Sie demonstrierten, connecteten sich zu Aktionen, waren spontan und widerspenstig, achteten aufeinander und zeigten sich solidarisch, teilten ihr Essen und ihre Wohnungen. Wir waren so viele, die für eine bessere Welt eintraten, dass sie scheinbar in greifbare Nähe gerückt war. Wenn auch nur für ein paar Tage. Die Stimmung des Aufbruchs war da, und die Jugend mittendrin.

Bildungsstreik gegen G20

Nachdem wir an den Vortagen verschiedene JugendDiksussionen und Workshops hatten, riefen wir am Freitag als Jugend gegen G20 zu einem Bildungsstreik auf. Viele von uns sind Schüler*innen, Student*innen und Azubi’s und wollten auch gegen G20 aktiv werden. Wir dachten “Wenn nicht auf einem Bildungsstreik, wo sonst?”. Schon von Anfang an war uns klar, dass das keine einfache Aufgabe wird. Das hat sich im Laufe der Vorbereitung auch direkt gezeigt. Mit unterschiedlichen Strategien hat die Schulbehörde Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen unter Druck gesetzt, damit wir nicht unsere demokratischen Rechte wahrnehmen und unseren Protest auf die Straße tragen können. Aber das hat nicht funktioniert. Trotzdem waren wir alle am Start! Die nächsten Schwierigkeiten gab es mit der Anmeldung der Demonstrationsroute. Von dem “Fest der Demokratie” über das Olaf Scholz im Vorfeld des G20 Gipfels sprach, war weit und breit nichts zu sehen. In der “blauen Zone”, die quasi die komplette Innenstadt betraf, waren Demonstrationen nicht erlaubt. Wir mussten uns mit einer Route zufriedenstellen die am Hafen, außerhalb der blauen Zone, verlief. Obwohl wir doch bildungspolitische Forderungen und Kritik an der Politik haben und diese direkt am Rathaus deutlich machen wollten um danach an der Uni Hamburg die Demonstration beenden zu können. Trotz all dieser Schwierigkeiten war der Bildungsstreik mit rund 2000 Menschen auf der Straße ein riesen Erfolg und hat gut in den Aktionstag mit zahlreichen Aktivitäten südlich und nördlich der Elbe gepasst. Die Neoliberale und/oder Nationalistische Krisenverwaltung hat gravierende Auswirkungen auf unsere tagtägliche Lebensrealität. Beispielsweise zwingen uns die Noten in der Schule dazu, an der Konkurrenzgesellschaft teilzunehmen. Gerade deshalb haben wir uns bewusst entschieden, unseren Alltag aus den Bildungseinrichtungen hinaus in die Weltpolitik zu tragen, weil dies der Ort ist um ihn zu verändern. Es ist uns beim Bildungsstreik gelungen unsere spezifischen Alltagskämpfe mit dem Kampf gegen ein globales Weltwirtschaftssystem zu verbinden. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass auch Andere, die zurzeit nicht in Bildungsinstitutionen sind an der Demonstration teilgenommen haben und das auch die anderen Aktionen, die an diesem Tag stattfanden einen Raum in unserem Protest gefunden haben.
Die Großdemonstration am Samstag hielt ihr versprechen als gemeinsamer Abschluß der #NoG20-Protestwoche ein. Auch die Verbote im Vorhinein, die unglaubliche Hitze und Probleme mit dem Fahrwerk unseres Jugend-Lautsprecherwagens konnten uns nicht mehr aufhalten die größte Demonstration seit vielen Jahren in Hamburg zu werden. 3.000 im Jugendblock und 76.000 Menschen auf der gesamten Demonstration waren ein mehr als beeindruckender Rahmen. Für uns war die #NoG20-Protestwoche ein Erfolg, an den es jetzt gilt anzuschließen. Wir haben allen (auch uns selbst) gezeigt, dass eine andere Welt möglich ist! Der Hafengeburtstag war dagegen nix.

Polizei(-gewalt)

Darauf wollen wir eigentlich gar nicht so lange eingehen. Schon Monate vor dem G20-Gipfel nutzte die Polizei jede Möglichkeit unseren Protesten alles nicht niet- und nagelfeste in den Weg zu legen. Sie versuchten uns zu delegitimieren und klein zu machen. Und auch wenn dies bei G20 in besonderer Härte rübergekommen ist, sind sogar wir als Jugend an so etwas leider schon gewöhnt. Jede*r von uns, der/die* schon einmal versucht hat, sich einen Freiraum in der Stadt zu nehmen, oder sich schon einmal einem Naziaufmarsch in den Weg gestellt hat weiß, dass die Polizei nicht unser Freund ist. Nichts desto trotz sind viele, wenn nicht sogar alle von uns persönlich durch Repression direkt oder indirekt betroffen. Wir träumen Nachts von Hausdurchsuchungen, Polzist*innen die auf uns einschlagen und anderen Situationen, die wir erlebt haben. Wir finden es falsch diese Sachen zu verschweigen und in uns hineinzufressen. Wir müssen darüber reden und einen gemeinsamen Umgang damit finden. Wir müssen einen Raum schaffen in dem wir uns über unser Erfahrenes austauschen können. Wir müssen den Menschen helfen, die Support brauchen! “If the kids are united – Then we`ll never be divided!”

Es gibt noch viel zu Tun

Der Protest gegen den G20-Gipfel war für uns nicht nur irgendein Protest. Für uns als Jugend war es eine Gelegenheit. Wir organisierten uns, lernten uns gegenseitig kennen & schätzen. Teilten Erfolge sowie Niederlagen. Daran werden wir anschließen. Wir werden weiter vernetzt bleiben. Wir werden uns weiter gegen Scheisse in unserer Welt einsetzen und wir werden weiter für eine Welt kämpfen, in der es sich zu leben lohnt. Jenseits von Kapitalismus. Lasst uns gemeinsam in unseren Alltag gehen und dort ansetzen, wo wir etwas verändern können. Sei es der Stadtteil, unser Schule unser AJZ oder der Betrieb. Lasst uns in Kontakt bleiben und unsere Kämpfe verbinden. Wir sind noch nicht am Ende angekommen. Wir organisieren uns weiter. Wir kämpfen weiter. Wir werden immer mehr!
Zum Abschluß wollen wir uns bedanken. Bedanken bei alle denen, die uns supported haben. Auch ihr seid Jugend gegen G20
Der Jugend gegen G20 Orgakreis
 

Lasst uns die Deutungshoheit zurück gewinnen!

Lasst uns die Deutungshoheit zurück gewinnen!
Wir alle erfahren seit Sonntag eine Welle des Entsetzens, eine Welle der Distanzierung, eine Welle der Denunziation unserer #NoG20-Proteste.

Ob in der Schule, bei der Familie oder im Betrieb verurteilen uns Leute, dass wir dabei und mittendrin waren. Sie reden von Terrorismus, Bürgerkrieg und drohen sogar einigen unserer Freund*Innen mit Vergeltung. Wenn wir diese Leute jedoch fragen, wo sie in unserer Protestwoche waren hört man sie leise sagen: Im Büro, auf Rügen oder bei Oma in Rahlstedt. Woher sie dennoch so genau von uns wissen? – N24 hatte da doch so einen differenzierten Livestream.

Wir haben ein anderes Bild von unserer Protestwoche. Das Bild der Straße. Ein Bild, was keine Kamera einfangen kann. Unser Protest war geprägt durch unsere gemeinsame Vielfalt. Egal ob Raver*In, Anwohner*in, International, Lungerer, Jung oder Alt, alle waren gemeinsam auf der Straße. Wir riefen unsere Chöre zusammen, teilten unser Wasser und halfen allen, die Hilfe benötigten. Eine Spaltung schien weiter entfernt als der Mond.

Unser Protest war auch geprägt durch Einschüchterung und Gewalt. Wie viele von uns durch die Polizei schwerst verletzt wurden ist unklar. Klar ist jedoch, dass jede*r der/die mit uns auf der Strasse war, davon mitbekommen hat. Wir wurden andauernd kontrolliert, mit Wasser und Pfeffer beschossen, verprügelt, gar nicht erst zu unseren Demos gelassen oder ohne Grund in die Gefangenensammelstelle gesteckt.

Gerade deswegen sind wir enttäuscht und gleichzeitig wütend, wenn wieder einmal Mensch XY uns erzählen will, was wir doch alles falsch gemacht hätten.

Sich jetzt in unseren Szenen einzuschließen und den öffentlichen Diskurs zu ignorieren wäre falsch.

Wir müssen erzählen, wie es wirklich war.
Wir müssen Solidarität, mit allen Verletzten und von Repression betroffenen zeigen.
Wir müssen endlich wieder anfangen über unsere Inhalte, für die wir auf die Strasse gegangen sind zu reden.

Darum: Lasst uns die Deutungshoheit über unsere Proteste zurückgewinnen!

#NoG20 #JugendgegenG20#Solidarity
– Dieser Text wurde von Einzelpersonen aus dem Jugendrat Hamburg geschrieben

 

 

#NoG20 Bildungsstreik

Nach einiger Zeit für Reflexion wollen wir dies einmal loswerden:
Uns kotzt es gewaltig an, dass unser Bildungsstreik – Gegen G20 – Für selbstbestimmtes Lernen! als der friedliche und nur deswegen legitime Protest am Tag des zivilen Ungehorsams dargestellt wird.
Um dies einmal klarzustellen:
1. Unser Protest war nicht friedlich. Wir als Jugend haben am Freitag widerständig, laut, und wütend gegen die G20, unser Bildungssystem und den Kapitalismus demonstriert.
2. Wir wurden wochenlang von Schulbehörde, Polizei und co., z.B. durch das Androhen von Klassenbucheinträgen und das Verbot unserer ursprünglichen Demoroute schikaniert, kleingemacht und verdrängt. Wir empfinden es als eine Heuchelei, dass genau diese Leute uns nun als Vorbild friedlichen Protests missbrauchen. Wir brauchen eure Bewertung unseres Protests nicht.
3. Wir als Jugend haben durch das bestreiken unserer Bildungseinrichtungen gemeinsam den (illegalen) Grenzübertritt gewagt. Wir waren bewusst ungehorsam. Und es hat sich gelohnt!
4. Wir alle haben am G20 Gipfel eine Polizei erlebt, die sich einen Dreck darum gekümmert hat, ob ihr Verhalten rechtmäßig oder verhältnissmäßig ist. Wenn wir am Freitag beim Bildungsstreik nicht gerade junge Menschen gewesen wären, gegen die es schlimm ausgesehen hätte körperliche Gewalt einzusetzten, hätte die Polizei uns bestimmt auch verprügelt.
5. Genau und gerade deswegen sind wir solidarisch mit allen anderen Aktionen des zivilen Ungehorsams und stehen zusammen mit unseren Feunden, die sich dem G20 Gipfel in den Weg gestellt haben.
Besonders gilt dies denen, welche ohne Grund in den Knast gesteckt wurden, oder verletzt wurden sind.
<3 BlockG20 “ums Ganze!” Bündnis Interventionistische Linke G20 entern, feminists against G20
Weitere, vielleicht nicht ganz so emotionsvolle Auswertungen folgen von uns die Tage
Bildungsstreik AG – Jugend Gegen G20
#NoG20 #JugendgegenG20 #Hamburgcitystrike